Drei Aspekte sind dabei wesentlich für mich:
• kleine und große Krisen als Chance zu begreifen, die Beziehung zu vertiefen,
• im Konflikt die eigenen Beziehungsmuster wie die des Partners so tief zu verstehen, dass wir aus Machtkampf und Sabotage aussteigen und wieder eine liebende und respektvolle Verbindung finden können,
• konkret zu wissen, wie konstruktiver Dialog miteinander gelingen kann.

Ich sehe Paartherapie als eine Art von Coaching, die beiden Partnern helfen soll, Liebe leben zu lernen, indem sie

• aus starren Rollen und unbefriedigenden Selbstverständlichkeiten aussteigen,
• einander klarer sehen und verstehen und dadurch Verletzungen vermeiden können,
• für beide Partner passende Vereinbarungen treffen,
• mit den „schwierigen“ Gefühlen und Spannungen (die in jeder Partnerschaft auftauchen) gut und angemessen umgehen lernen,
• immer wieder verhindern, dass im Lauf der Zeit eine Mauer oder eine Kluft entsteht,
• die Liebe lebendig halten und – wenn möglich – vertiefen,
• eine befriedigende Sexualität leben.

Paarkonflikte sind meistens Machtkämpfe zwischen Schutzmustern. Unser erwachsener Anteil, der meistens weise und handlungsleitend präsent ist und eine gute Wahl trifft, tritt dann plötzlich in den Hintergrund. Der angepasste Kind-Anteil der Persönlichkeit übernimmt das Ruder und verhält sich gemäß einem Überlebensmuster, das er vor vielen vielen Jahren gelernt hat, um den verletzten Kind-Anteil zu schützen.

Paartherapie ist hilfreich oder notwendig, wenn in der Beziehungsdynamik zu oft diese Schutz- und Überlebensmuster anspringen, und fast unvermeidlich ein Machtkampf zwischen den beiden angepassten Kind-Anteilen entsteht. Das automatische Reagieren des angepassten und verletzten Kind-Anteile tritt dann in den Vordergrund, und der weise Erwachsene schaut hilflos zu.

Paartherapie heisst zunächst,

1. zunächst die eigenen Schutzmuster zu erkennen und ihre oft toxische Wirkung auf die Partnerschaft anzuerkennen. Dabei ist die Rückmeldung des Partners oft hilfreich - sofern der weise Erwachsene zuhören kann. Und es ist hilfreich, Schutzmuster als historisch gewachsen und not-wendig zu begreifen, anstatt sich (oder den anderen) dafür zu verurteilen.

2. den "destruktiven Paar-Tanz" als gemeinsamen Feind der ersehnten guten Beziehung zu begreifen. Das gelingt leichter, wenn beide Partner ihre 50% der Verantwortung für die Beziehungsdynamik übernehmen.

3. zu begreifen, dass meine eigenen Schutzmaßnahmen - so sehr sie mir vielleicht unausweichlich und gerechtfertigt erscheinen - für meine(n) Partner(in) die Hölle sind. Wenn wir in die liebevolle Verbindung zurückfinden wollen, müssen wir gemeinsam und mehr oder weniger gleichzeitig aus der Eskalation der Schutzmuster aussteigen.

Wenn wir in einer Krise der Partnerschaft stecken und uns Hilfe holen, hoffen wir natürlich alle, dass wir tief im Nervensystem verankerte Schutzmuster innerhalb kürzester Zeit verlernen können.

Meistens braucht es Geduld, Meistens braucht es Geduld - weil die kognitive Einsicht allein nicht ausreicht. Es braucht Geduld und commitment, bis beide Partner wirklich die Kompetenz entwickelt haben, die automatische Reaktion durch einen neuen, passenden, bewussten und liebevollen Response zu ersetzen.

Paartherapie ist ein Prozess und ein gutes Stück Arbeit. Wenn ein Stück der Arbeit getan ist, entstehen Phasen, wo alles gut läuft, und diese Phasen werden immer länger.

Bis irgendwann der Paartherapeut überflüssig wird, weil das Paar im Krisenfall weiss, wie sie den destruktiven Tanz unterbrechen können, und wie sie über neu gelernte Verhaltensweisen stattdessen die verlorengegangene Verbindung wiederherstellen.

Ich begleite natürlich auch Paare, die

• miteinander die Frage klären möchten, ob sie überhaupt weiter zusammenbleiben wollen oder nicht,
• sich für eine Trennung entschieden haben und Unterstützung im Sinn einer Mediation möchten, um gut auseinandergehen zu können,
• spezielle Themen haben wie Sexualität, Treue/Seitensprung/Außenbeziehung, Sucht, Abhängigkeit, traumatische Erlebnisse, u.a.

Ich arbeite dabei mit Methoden aus Imago-Paartherapie, Tikkun-Paarcoaching und systemischer Psychotherapie. Wenn es hilfreich ist, fliessen auch Elemente der Körperarbeit in den Prozess ein.

Meine Klienten schätzen an mir, dass ich mit ihnen achtsam und wertschätzend arbeite, und mit dem Erfahrungsschatz aus 35 Jahren Praxis als Psychotherapeut und Coach die Dinge so schnell auf den Punkt bringe, dass sie meine Unterstützung oft schon bald nicht mehr brauchen.

In einer Paartherapie arbeite ich mit einen ‚open end’-Zeitrahmen von 100-150min, damit wir in jeder Sitzung solange Raum haben, bis für Sie beide ein gutes Ergebnis erreicht ist. Dieser offene Zeitrahmen ist Ihrer höchst wesentlichen Beziehung würdig und ermöglicht viel eher die angestrebten Öffnungen und Entwicklungen im Nervensystem.

Seit vielen Jahren arbeite ich – wann immer aus organisatorischen Gründen erforderlich – auch in Deutsch und Englisch über zoom Videokonferenz.